Essbare Wildkräuter Lexikon
Wildkräuter sind krautige Pflanzen, welche zum Verzehr geeignet sind. Sie gedeihen auf Wiesen, Äckern, Schutthalden, Wäldern, Flussauen oder an Wegrändern. In diesem Wildkräuter Lexikon werden einige essbare Wildkräuter von A bis Z vorgestellt. Aber Achtung: In der Natur gesammelte Wildkräuter sollten auf deren Sorte genau überprüft werden, denn auf Wiesen und in Wäldern wachsen zahlreiche ungenießbare und giftige Pflanzen.
Bärlauch (Allium ursinum)
Allgemeines: Bärlauch gehört zu den ersten Wildkräutern im Jahr. Er gehört zur Familie der Liliengewächse. Die krautige Pflanze ist mehrjährig. Sie besitzt eine längliche Zwiebel. Diese ist von einer bräunlich grauen Haut bedeckt. Die Blätter sind oval bis elliptisch. Sie haben eine Länge zwischen 10 und 20 cm und befinden sich an einem langen geflügelten Blattstiel. Die Blütenstängel sind aufrecht und dreieckig. Sie können eine Höhe von 20 bis 40 cm erreichen. Viele kleine und weiße Blüten bilden einen großen schirmständigen Blütenstand. Die Blüten erscheinen in den Monaten Mai bis Juni.
Wirkstoffe: Im Bärlauch sind neben ätherischen Ölen auch organische Salze und Vinylsulfid enthalten.
Verbreitung/Standort: Der Bärlauch ist in ganz Europa recht häufig anzutreffen. Bevorzugt wächst das Kraut in verhältnismäßig großen Populationen in feuchten Laubwäldern. Der Bärlauch wächst bis in Höhen von 1000 m. Die Pflanze liebt einen schattigen und feuchten Standort. Der Bärlauch wird auch kultiviert und lässt sich leicht im Garten anbauen. Hier wird er dann nur bei länger anhaltender Trockenheit gegossen. Nach der Blüte erfolgt eine Ruhepause bis zum nächsten Frühjahr.
Ernte: Die Blätter werden im Frühjahr geerntet. Sie sollten in der Regel frisch verwendet werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit die zerkleinerten Blätter einzufrieren. Die Zwiebeln werden dann im Sommer geerntet.
Gesundheit: Im Bärlauch sind reichlich ätherische Öle, Mineralsalze, Zucker und Schleim enthalten. Das Kraut soll eine reinigende, anregende, antiseptische und blutdrucksenkende Wirkung haben. Der Bärlauch soll Arterienverkalkungen und einen hohen Blutdruck lindern und den ganzen Körper reinigen.
Küche: Frische Blätter sind sehr beliebte Zugaben an Salate, Suppen, gekochte Kartoffeln, Fischgerichte und Weichkäse. Ebenfalls können dafür die Blüten verwendet werden.
Beinwell (Symphytum officinale)
Allgemeines: Beinwell gehört zur Familie der Borretschgewächse. Die Pflanze ist krautig, mehrjährig und behaart. Sie kann eine Größe zwischen 20 und 60 cm erreichen. Beinwell besitzt einen ausgeprägten und fleischigen Wurzelstock. Er schimmert schwärzlich und innen ist er weiß. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich. Die Blattränder sind gekerbt und laufen zu den Spitzen scharf zu. Die Blüten sind meist violett oder selten auch gelblich weiß. Sie bilden eine dichte endständige Blütendolde. Sie erscheinen in den Monaten Juni bis September.
Wirkstoffe: Im Beinwell sind Glykoside, Pflanzenschleim, Gerbstoffe und Harze enthalten.
Verbreitung/Standort: Der Beinwell ist in ganz Europa beheimatet. Er wächst bis in Höhen von 1300 m. Hauptsächlich findet man ihn an feuchten und schattigen Standorten, an Waldrändern, Flussufern, Gräben und Hecken. Er liebt einen feuchten, nährstoffreichen und tiefgründigen Boden.
Ernte: Der Beinwell kann zwischen April und Oktober gesammelt werden. Die Blätter und auch blühende Sprossteile werden von April bis Juli geschnitten. An einem luftigen und trockenen Ort werden sie dann getrocknet. Die Aufbewahrung muss ebenfalls trocken und vor Licht geschützt erfolgen. Die Wurzeln werden dann im Spätsommer ausgegraben. Anschließend werden diese gewaschen und die Seitenwurzeln entfernt. Danach schneidet man diese in Stücke und trocknet sie in der Sonne oder auch im Backofen bei mittlerer Hitze.
Gesundheit: Dem Beinwell wird eine zusammenziehende, anregende, auswurffördernde, erweichende und wundheilende Wirkung nachgesagt. Bei einer äußerlichen Anwendung soll Beinwell den Wundverschluss bei Entzündungen und Hautverletzungen beschleunigen und gegen Schuppenflechte, Krampfadern und Hämorrhoiden helfen. Dazu wird ein Brei oder Salbe aus dem Kraut hergestellt. Ein aufgebrühter Tee aus den Blättern des Beinwells soll Bronchitis, Rheuma und Darmentzündungen lindern.
Küche: Die Wurzel kann geraspelt und dann roh oder auch gedünstet als Gemüse verzehrt werden.
Brennnessel (Urtica dioica)
Allgemeines: Die Brennnessel gehört zu den Nesselgewächsen. Sie ist eine krautige, mehrjährige und zweihäusige Pflanze. Sie kann leicht eine Höhe zwischen 30 und 120 cm erreichen. Die Stängel sind vierkantig und mit den charakteristischen Brennhaaren versehen. Die Blätter sind gegenständig. Sie sind oval bis lanzettlich geformt. Ihr Rand ist grob gezahnt. Auf den Blättern sind ebenfalls Brennhaare vorhanden. Die Blüten sind klein und unscheinbar. Sie sind eingeschlechtlich, gelbgrün gefärbt und stehen in den Achseln der Blätter. Die Blüten erscheinen in den Monaten Mai bis Oktober.
Wirkstoffe: In der Brennnessel sind neben Zucker auch Ameisensäure, Histamin, die Vitamine C und K enthalten.
Verbreitung/Standort: Die Brennnessel ist weltweit anzutreffen. Sie liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Bevorzugt werden stickstoffreiche und humose Böden. Das Kraut wächst auf Brachland, zwischen Schutt und entlang von Wegrändern. Sie ist sogar bis in Höhen von 1800 m zu finden.
Ernte: Geerntet kann die Brennnessel von April bis Oktober werden. Verwendung findet die gesamte Pflanze. In der Küche sind dabei nur die frischen Blattspitzen und jungen Blätter verwendbar. Die Blätter sollten nach Möglichkeit während der Blüte oder kurz davor abgezupft werden. Anschließend werden diese an einem kühlen und trocknen Ort belassen und dort auch getrocknet. Bei der Ernte ist es ratsam, Handschuhe zu tragen.
Gesundheit: Die Brennnessel soll eine harntreibende, zusammenziehende, blutstillende und blutzuckersenkende Wirkung haben. Die getrockneten Blätter werden zu Tee aufgebrüht. Bei einer innerlichen Anwendung soll er gegen Blutungen, Rheuma, Arthritis, Hautleiden und Gicht helfen. Nebenbei werden Giftstoffe aus dem Körper gespült. Äußerlich findet die Brennnessel Anwendung in Form von Lotionen und als Reinigungsmilch für die Kopfhaut. Ebenfalls wird sie gegen Hautausschläge eingesetzt.
Küche: In der Küche werden nur ganz junge Blätter und Blattspitzen von kleinen Pflanzen verwendet. In diesem Entwicklungsstadium haben sich in den Blättern noch keine Oxalatkristalle gebildet. Junge Blätter können im gekochten Zustand zur Verfeinerung von Suppen, Risotto, Füllungen und Omeletten verwendet werden. Weiterhin können die jungen Blätter wie Spinat zubereitet oder auch für eine wohlschmeckende Brennnesselsuppe püriert werden. Gern finden sie auch zur Herstellung von Nesselbier Verwendung.
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Allgemeines: Das Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Die krautige Pflanze ist mehrjährig, winterhart und kann eine Höhe zwischen 5 bis 20 cm erreichen. Die Stängel sind recht kurz und die Blätter ei- bis spatelförmig. Diese stehen vereint in einer grundständigen Rosette an der Basis der Stängel. Die Blütenköpfe sind 2 bis 2,5 cm groß. Sie bestehen aus vielen zentralen gelben Röhrenblüten und einem Kranz aus weißen Zungenblüten. Zum Rand hin weisen diese meist eine leichte, rosa Schattierung auf. Die kleinen Blüten öffnen sich jeweils nur bei schönem Wetter.
Hier finden sie weitere Infos zum Gänseblümchen in der Küche
Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)
Allgemeines: Die Gemeine Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Das Kraut ist mehrjährig, winterhart und kann einen Höhe zwischen 30 und 50 cm erreichen. Der Wurzelstock der Schafgarbe ist stark ausgeprägt. Die Stängel sind aufrecht wachsend. Die Blätter sind länglich lanzettlich und zweifach oder auch dreifach fiederspaltig. Die Blattränder sind ganzrandig oder gezahnt. Die einzelnen Blütenköpfchen sind 4 bis 5 mm groß. Sie bilden ausladende weiße oder auch rosafarbene Dolden. Jeder Blütenkopf besteht aus einer Scheibe von Röhrenblüten. Diese sind von einem Kranz aus Zungenblüten umgeben.
Hier finden sie weitere Infos zur Gemeinen Schafgarbe
Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus)
Allgemeines: Die Gewöhnliche Wegwarte gehört zu der Familie der Korbblütengewächse. Die Pflanze kann ein,- zwei- oder mehrjährig sein. Sie kann eine Höhe zwischen 30 und 120 cm erreichen. Die Stängel der Gewöhnlichen Wegwarte sind stark verzweigt. Sie können aufrecht oder auch niederliegend wachsen. Die Blätter der Pflanze sind fiederteilig mit mehr oder weniger dreieckigen Segmenten. Die Blütenstände sind tiefblau. Sie erscheinen vom Juli bis Oktober. Die Blüten bestehen aus mehreren Zungenblüten. Die Köpfchen erreichen eine Größe zwischen 2 und 3 cm.
Hier finden sie weitere Infos zur Gewöhnlichen Wegwarte.
Holunder (Sambucus nigra)
Allgemeines: Der Strauch gehört zu der Familie der Geißblattgewächse. Der Holunder kann eine Höhe zwischen 5 und 6 m erreichen. Er ist mehrjährig und winterhart. Die Äste und Zweige sind aufrecht und stark verzweigt. Die Blätter sind gegenständig und unpaarig gefiedert. Ein Blatt setzt sich aus fünf bis sieben oval elliptische Teile zusammen. Die Blattränder sind gezähnt. Die Blüten sind cremeweiß und duftend. Sie bilden Doldentrauben. Diese erscheinen zwischen April bis Juli. Nach der Blüte entwickeln sich purpurschwarze Beeren. Die Rinde des Strauchs ist rissig. In den hellbraunen Zweigen ist weißes Mark enthalten.
Wirkstoffe: Im Holunder sind ätherische Öle, Pflanzenschleim, Vitamine, Gerbstoffe und Harze enthalten.
Verbreitung/Standort: Die Heimat des Holunders liegt im Kaukasus und in Europa. Heute ist er weltweit anzutreffen. Hauptsächlich wächst der Strauch in feuchten Wäldern, an Waldrändern, an Wegrändern und in der Nähe von Gebäuden. Der Holunder ist bis in eine Höhe von 1400 m anzutreffen. Der Strauch liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit nährstoffreichen, humosen und tonigen oder lehmigen Boden.
Ernte: Die Ernte beginnt im Mai und geht bis in den September hinein. Die frischen, noch nicht ganz aufgeblühten Blütendolden werden gesammelt, indem sie an der Basis abgeschnitten werden. Sie sollten sofort verwendet werden. Sollte dies nicht möglich sein, dann werden sie in lockeren Schichten an einen schattigen und luftigen Ort getrocknet. Die Aufbewahrung muss dann trocken und vor Licht geschützt erfolgen. Die Wurzeln können im Spätsommer ausgegraben werden. Anschließend werden sie gewaschen und in Stücke geschnitten. Sie werden in der Sonne oder auch im Backofen bei mäßiger Hitze getrocknet. Die Ernte der reifen Beeren erfolgt im Herbst. Nach Möglichkeit sollten diese frisch verarbeitet oder eingefroren werden.
Gesundheit: Die Blüten des Holunders sollen eine harntreibende, schweißtreibende, antirheumatische, erweichende und hustenlindernde Wirkung haben. Die Früchte die Wurzeln sollen reinigend, abführend und fiebersenkend wirken. Holunderwein soll gegen Rheuma, Asthma und Gicht, Holundersaft gegen Erkältungskrankheiten, Rheuma und Nervenschmerzen helfen. Die Beeren können in Haarspülungen genutzt werden.
Küche: Die reifen Beeren des Holunders werden zur Zubereitung von Marmeladen, Gelees, Säften, Kuchen, Süßigkeiten und Pfannkuchen verwendet. Sie sind auch Bestandteil einiger Weißweine. Sehr schmackhaft sind in Backteig getränkte und anschließend ausgebackene Blütendolden. Die Blütendolden werden auch zum Ansetzen von Bowlen und Erfrischungsgetränken genutzt.
Vorsicht! Die reifen Beeren dürfen nicht roh verzehrt werden. Sie sind giftig und können Erbrechen und Übelkeit verursachen.
Huflattich (Tussilago farfara)
Allgemeines: Der Huflattich gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Das Kraut ist mehrjährig und kann eine Höhe zwischen 10 bis 30 cm erreichen. Die Pflanze hat einen Wurzelstock. Die Blätter sind ei- bis herzförmig. An der Unterseite sind sie weiß behaart. Sie erscheinen erst nach der Blüte. Die goldgelben Blütenköpfe stehen an der Spitze der aufrechten oder mitunter auch leicht gebogenen Blütenschäfte. Die Blüten erscheinen in den Monaten Februar bis April.
Wirkstoffe: Im Huflattich sind Pflanzenschleim, Gerbstoffe und Inulin enthalten.
Verbreitung/Standort: Der Huflattich ist in ganz Europa verbreitet. Hier wächst er hauptsächlich im Gebirge und an schattigen, feuchten Stellen, auf Sandhaufen, Erdabbrüchen, Ödland und entlang von Wegen. Den Huflattich findet man bis in Höhen von 2400 m. Er liebt einen sonnigen bis schattigen Standort und feuchte und lehmige Böden.
Ernte: Die Ernte des Huflattichs kann ab März bis in den August hinein erfolgen. Die frisch aufgeblühten Blüten werden im Frühjahr geerntet. Der Schaft wird dabei nicht abgeschnitten. Sie werden an einem schattigen und luftigen Ort getrocknet. Die Blätter werden dann im Sommer geerntet. Die Aufbewahrung muss trocken und vor Licht geschützt erfolgen.
Gesundheit: Dem Huflattich wird eine zusammenziehende, hustenlindernde, auswurffördernde, krampflösende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zugeschrieben. Bei einer äußerlichen Anwendung soll er schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Haut- und Schleimhautrötungen wirken. Als aufgebrühter Tee soll er bei Husten und Asthma helfen.
Küche: In den Blättern ist ein hoher Anteil an Vitamin C enthalten. Gern werden sie in Frühjahrssalaten gemischt.
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Allgemeines: Die Knoblauchsrauke ist eine krautige ein- bis zweijährige Pflanze. Sie riecht typisch nach Knoblauch. Die Stängel sind aufrecht wachsend. Sie können einfach oder verzweigt sein. Die Knoblauchsrauke kann eine Höhe zwischen 30 und 80 cm erreichen. Die Blätter sind eiförmig dreieckig. An der Basis sind sie herzförmig. Die Blattränder können gezähnt sein. Die Blüten bestehen aus vier weißen Kronblättern. Diese sind 5 bis 6 mm lang. Sie erscheinen von Mai bis Juli. Die Blüten bilden Doldentrauben. Die Früchte erscheinen in aufrechtstehenden Schoten.
Hier finden sie weitere Infos zur Knoblauchsrauke.
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Allgemeines: Der Löwenzahn erscheint schon sehr zeitig im Frühjahr. Diese krautige und mehrjährige Pflanze kann eine Höhe zwischen 15 und 30 cm erreichen. Das Wildkraut besitzt eine lange Pfahlwurzel. Es gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Die Blätter sind länglich bis lanzettlich. Sie weisen unterschiedlich gezagte Ränder auf. Die Blätter bilden eine grundständige und dichte Rosette. Sie liegt dicht auf dem Boden auf. Die Blüten sind goldgelb. Sie setzen sich aus vielen Zungenblüten zusammen. Die ersten Blütenköpfchen erscheinen bereits im März bis in den Mai hinein. Die Früchte sind mit Rippen versehene Schließfrüchte (Achänen). Auf der Oberseite befindet sich ein ausgebildetes Flugorgan, bestehend aus weißen Haaren. Im Volksmund werden sie auch als Pusteblumen bezeichnet.
Hier finden sie weitere Infos zum Löwenzahn.
Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Allgemeines: Die krautige Pflanze ist mehrjährig. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse. Das Mädesüß kann eine Höhe zwischen 50 und 100 cm erreichen. Die Stängel sind aufrechtwachsend, kantig und wenig verzweigt. Die Blätter sind verhältnismäßig lang gestielt. Sie weisen fünf bis neun ovale bis lanzettliche Teile auf. Die Blattränder sind scharf gesägt. Die milchweißen Blüten erscheinen in den Monaten von Juni bis September. Sie bilden dichte endständige Dolden. Die Blütenstände verströmen im Sommer einen angenehmen Duft nach Honig. Der Wurzelstock der Pflanze ist knotig verdickt und waagerecht kriechend. Er enthält einen roten Farbstoff.
Wirkstoffe: Im Mädesüß sind Glykoside und Salicylsäure enthalten.
Verbreitung/ Standort: Die ursprüngliche Heimat des Mädesüß liegt im eurosibirischen Raum. Die Pflanze ist heute in ganz Mitteluropa anzutreffen. Sie gedeiht auf feuchten Wiesen, in Randsümpfen, entlang von Wassergräben und am Rand von feuchten Wäldern. Das Mädesüß ist bis in Höhen von 1600 m zu finden. Der Standort ist sonnig bis halbschattig. Die Pflanze liebt lehmige und feuchte Böden.
Ernte: Die Ernte beginnt im Juni bis September. Die Blüten werden während der Blütezeit geerntet. Zum Trocknen werden sie im Schatten aufgehängt. Im trockenen Zustand werden dann die Stiele entfernt. Die Aufbewahrung muss trocken und lichtgeschützt erfolgen. Die Wurzeln werden im Sommer geerntet. Anschließend werden sie gesäubert und in Stücke geschnitten. Sie können dann in der Sonne oder auch im Backofen bei mittlerer Hitze getrocknet werden.
Gesundheit: Mädesüß soll eine antirheumatische, reinigende, harntreibende, zusammenziehende, schmerzlindernde, schweißtreibende und blutstillende Wirkung haben. Ein aufgebrühter Tee soll Erkältungskrankheiten, Nierenprobleme und rheumatische Beschwerden lindern. Eine äußerliche Anwendung in Form von Packungen und Aufgüssen soll schmerzende und geschwollene Gelenke beruhigen.
Küche: Die Blütendolden des Mädesüß können ähnlich wie Holunderblüten zu Sirup verarbeitet werden.
Walderdbeere (Fragaria vesca)
Allgemeines: Die krautige Pflanze ist mehrjährig. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Walderdbeere kann eine Höhe zwischen 10 und 20 cm erreichen. Der Wurzelstock ist kriechend mit langen Ausläufern, welche Wurzeln für neue Pflanzen bilden. Die Blätter der Walderdbeere sind lang gestielt. Sie setzen sich aus drei elliptischen Teilen zusammen. Die Blattränder sind gesägt. Anfangs stehen die weißen Blüten mit fünf Kronblättern aufrecht. Später sind sie dann hängend. Die Blüten erscheinen in den Monaten Mai bis Juli. Aus den Blüten bilden sich die kugeligen bis eiförmigen roten Früchte. Sie duften angenehm und sind sehr schmackhaft.
Wirkstoffe: In der Walderdbeere sind Pflanzenschleim, Gerbstoffe, ätherische Öle und Glykoside enthalten.
Verbreitung/Standort: Die Walderdbeere hat ihren Ursprung in Europa und Sibirien. Durch den Menschen wurde sie über die ganze Welt verbreitet. Sie gedeiht auf gerodeten Waldflächen und an Waldrändern. Die Pflanze wächst bis in eine Höhe von 1800 m. Die Erdbeere liebt einen sonnigen und durchlässigen Boden.
Ernte: Die Ernte beginnt im Mai und dauert bis in den August hinein. Die Blätter werden dabei von Mai bis Juni gesammelt. Sie werden dann im Schatten getrocknet. Die Aufbewahrung muss lichtgeschützt und trocken erfolgen. Die roten Früchte werden während des Sommers gesammelt. Zum Ende des Sommers oder Anfang des Herbsts werden dann die Wurzelstöcke ausgegraben. Anschließend werden diese gewaschen und in Stücke geschnitten. Sie können dann in der Sonne oder im Backofen bei mittlerer Hitze getrocknet werden.
Gesundheit: Die Walderdbeere soll eine appetitanregende, harntreibende, reinigende, entzündungshemmende, blutreinigende und zusammenziehende Wirkung haben. Eine Hand voll Erdbeerblätter im Badewasser soll empfindliche und entzündete Haut beruhigen.
Küche: In den Früchten der Walderdbeere sind Mineralstoffe, Vitamine und Zucker enthalten. Sie werden vorrangig zum Verfeinern und Verzieren von Obstsalaten, Obsttorten und Eisgerichten eingesetzt. Die Blätter der Pflanze ergeben einen schmackhaften Tee.
Waldmeister (Galium odoratum)
Synonyme: Herzfreund, Leberkraut, Tabakskraut
Allgemeines: Der Waldmeister ist eine krautige und mehrjährige Pflanze. Sie gehört zur Familie der Rötegewächse. Die Stängel sind aufrecht, viereckig und glänzend. Sie sind nur sehr wenig verzweigt. Die Blätter sind verkehrt eiförmig oder auch linealisch spatelförmig. Zwischen vier und acht davon stehen immer zu Quirlen zusammen. Die kleinen und weißlichen Blüten bilden größere Doldentrauben. Sie erscheinen in den Monaten Mai bis Juli.
Wirkstoffe: Der Waldmeister enthält Cumarin, ätherische Öle und Bitterstoffe.
Verbreitung /Standort: Seinen Ursprung hat der Waldmeister im eurasischen Raum. Er ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die Pflanze ist vorrangig in Laubwäldern, Waldlichtungen und an anderen schattigen Standorten zu finden. Er wächst sogar noch in einer Höhe bis zu 1600 m. Der Waldmeister liebt nährstoffreichen, feuchten und humosen Boden.
Ernte: Der Waldmeister kann zwischen Mai bis Juli geerntet werden. Es sollten möglichst blühende und junge Pflanzen gesammelt werden. Anschließend müssen sie zum Trocknen in lockeren Schichten gelagert werden. Sie dürfen sich nicht schwarz verfärben. Die Aufbewahrung erfolgt trocken und lichtgeschützt.
Gesundheit: Der Waldmeister soll eine appetitanregende, verdauungsfördernde, beruhigende, harntreibende, gallentreibende Wirkung haben. Ebenfalls soll er die Menstruationsblutung fördern.
Küche: In der Küche werden die Blätter und auch Blüten bei der Herstellung von Getränken, Wein, Magenbitter, Bowlen und Käse als Aromastoff verwendet.
Hier finden sie ein Rezept für eine Spritzige Waldmeisterlimonade mit Zitronenmelisse.
Weiße Taubnessel (Lamium album)
Allgemeines: Die Weiße Taubnessel ist eine mehrjährige krautige Pflanze. Sie gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Die Weiße Taubnessel kann eine Höhe zwischen 30 und 60 cm erreichen. Der Wurzelstock ist kriechend. Die Stängel der Pflanze sind aufrecht wachsend. Er ist viereckig und leicht behaart. Die gegenständigen Blätter haben eine eiförmige lanzettliche Form. Die Blattränder sind ungleichmäßig gezahnt. Die Blütenstände setzen sich aus blattachselständigen Quirlen zusammen. Sie bestehen aus sechs bis fünfzehn zweilappigen gelblich-weißen Blüten. Diese erscheinen in den Monaten Mai bis August. Sie duften honigartig.
Hier finden sie weitere Infos zur Weißen Taubnessel.
Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)
Allgemeines: Das Wiesenschaumkraut gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Die krautige Pflanze ist mehrjährig. Sie wächst aufrecht. Das Wiesenschaumkraut kann eine Höhe zwischen 20 und 40 cm erreichen. Die Blätter sind grundständig und unpaarig gefiedert. Sie bilden eine Rosette. Die Blüten bestehen aus vier weißrosa gefärbten Kronenblättern. Die Blüten erscheinen in Doldentrauben. Die Blütezeit beginnt im April und reicht bis in den Juli hinein. Die Früchte bilden aufrechtstehende Schoten.
Hier finden sie weitere Infos zum Wiesenschaumkraut.
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