Aminosäuren - das sollten Sie wissen - Mangel & Symptome

Aminosäuren
Aminosäuren © issgesund

Aminosäuren sind ein wichtiger Bestandteil des Stoffwechsels. Fehlen sie, sind zahlreiche Prozesse nicht mehr möglich. Schließlich sind die organischen Verbindungen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff in dieser Zusammensetzung einzig. Aminosäuren sind aber auch die einzige Quelle für Stickstoff, der in Kohlenhydraten und Fetten nicht enthalten ist.

An welchen Prozessen sind Aminosäuren beteiligt?

Aminosäuren finden sich fast überall im Körper. Sie sind Bausteine für Eiweiß und unverzichtbare  Energielieferanten. Darüber hinaus sind sie an regulierenden Mechanismen beteiligt. Insgesamt gibt es 20 Aminosäuren, die über die Nahrung aufgenommen oder auch selbst gebildet werden. Aminosäuren sind an der Regulation der Hormonbildung beteiligt und auch an der Bildung von Enzymen beteiligt. Aber nur 8 der 20 der Enzyme sind essenziell. Das bedeutet, dass der Körper 12 Aminosäuren selbst herstellen kann, wenn er genügend Vitamine erhält. Die übrigen Aminsoäuren muss der Körper mit der Nahrung aufnehmen.

Zu den essenziellen Aminosäuren gehören:

  • Isoleucin
  • Leucin
  • Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Valin
Folgende Aminosäuren kann der Körper selbst bilden:
  • Glycin
  • Alanin
  • Serin
  • Cystein
  • Tyrosin
  • Prolin
  • Glutaminsäure
  • Glutamin
  • Asparginsäure
  • Arginin
  • Histidin

Wie entsteht ein Aminosäuremangel?

Aminosäuren kommen in pflanzlichen und tierischen Eiweißen vor. Wer sich einseitig ernährt, riskiert neben vielen anderen Mangelsituationen auch eine Unterversorgung mit Aminosäuren. Ein solcher Mangel droht aber auch bei Verdauungsstörungen. Die verschiedenen Nahrungsbestandteile werden im Darm aufgespalten. Ist das aufgrund von Erkrankungen oder Fehlfunktionen nicht möglich, fehlen dem Stoffwechsel die jeweiligen Aminosäuren. Das hat weitreichende Folgen.

Was passiert bei Aminosäuremangel?

Ein Mangel an Aminosäuren zeigt sich in vielen Prozessen. Typische Symptome eines Aminosäuremangels sind.
  • Antriebslosigkeit
  • Allgemeine Schwäche
  • Innere Unruhe
  • Immunschwäche
Die Folgen sind vielfältig und können eine Kettenreaktion auslösen. Das zeigt sich am Beispiel der Aminosäure Glutamin. Sie ist unverzichtbar für die Leistung des Gehirns. Ein Mangel führt zur Konzentrationsschwäche, denn diese Aminosäure ist wichtig für den Abtransport von Zellgiften, die ihrerseits die Gehirnfunktion behindern würden. Zusammen mit den Aminosäuren Ornithin und Arginin sorgt Glutamin damit auch für einen gesunden Schlaf. Sie alle zusammen halten den Körper frei von Ammoniak, das beim Abbau von Proteinen frei wird und ohne Abtransport den Stoffwechsel im gesamten Körper stört. Ammoniak wird vor allem bei eiweißreicher Ernährung frei.

Fehlt es an den entsprechenden Aminosäuren oder kann der Körper sie nicht aus der Nahrung verstoffwechseln, führt das zu einem Anstieg des Ammoniakspiegels im Blut, der nachweisbar ist. Der Mensch kann nur noch schlecht schlafen, sich nur schwer konzentrieren und leidet unter großer Unruhe, ohne dass er es selbst beeinflussen oder erklären kann. Der daraus entstehende Stress verstärkt die Symptome weiter und es entsteht ein Teufelskreis. Fehlt aufgrund von Verdauungsstörungen Glutamin, ist davon auszugehen, dass auch andere Aminosäuren im Stoffwechsel fehlen. Eine Ernährungsumstellung ist dann dringend erforderlich. Außerdem müssen Verdauungsstörungen behandelt werden.

Burnout und Mangel an Carnitin

Die absolute Erschöpfung, der sogenannte Burnout, ist längst nicht nur eine Folge völliger Überforderung oder Überschätzung. Er wird auch durch einen ungesunden Stoffwechsel begünstigt. Auch hier können sich die Faktoren gegenseitig verstärken. Fehlt die Aminosäure Carnitin, ist der Transport von Fettsäuren zu den Mitochondrien in den Zellen gestört. Hier begründet sich aber die Energiegewinnung des Körpers, auch des Gehirns. Bei einer Unterversorgung ist daher auch die Gehirnleistung beeinträchtigt. Jede Belastung bringt dann den betroffenen Menschen an seine Leistungsgrenze, da seine Ressourcen stark eingeschränkt sind. Die erhöhte Zufuhr der Amiosoäuren zusammen mit Vitaminen, die ebenfalls an den Prozessen beteiligt sind, verbessert hingegen die Leistungsfähigkeit und kann helfen, schwierige Lebensphasen oder hohe Anstrengungen besser zu bewältigen.

Die Zusammenhänge gelten als unstrittig, seit der Nachweis gelungen ist, dass die kognitiven Fähigkeiten bei einem guten Aminosäurehausalt deutlich besser sind, als bei einem Mangel. Das trifft auch bei gesunden Menschen zu, die sich ausgewogen ernähren. Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig, bei viel Stress und Anzeichen von Überforderung gesund und ausgewogen zu ernähren. Auch bei Erkrankungen profitiert die Gesundheit von frischem Gemüse, Obst, mäßig Fleisch und Hülsenfrüchten. So erhält der Körper die Möglichkeit, seinen Stoffwechsel anzukurbeln und schädliche Stoffe zu eliminieren und aus dem Körper zu schleusen.

Lebensmittel für eine gute Versorgung mit Aminosäuren

Es sind nicht nur die Lebensmittel selbst, auch die Qualität ist entscheidend. Grünes Blattgemüse steht weit oben auf der Liste der gesunden Nahrungsmittel. Auch Fleisch, Fisch, Nüsse, Milchprodukte und Hülsenfrüchte enthalten große Mengen von Aminosäuren. Optimal sind die Nahrungsmittel frisch, hatten kurze Transportwege und werden direkt zubereitet. Länger als einen Tag sollten sie im zubereiteten Zustand nicht im Kühlschrank aufgehoben werden, damit die Inhaltsstoffe auch wirksam bleiben. Für die Bevorratung empfiehlt es sich dann, Reste einzufrieren. Die Lagerung von Gemüse, das noch nicht zubereitet wurde, sollte möglichst kühl und dunkel möglich sein.

Quellen: http://www.ernaehrungs-lexikon.ch/aminosaeuren.html https://www.naturheilzentrum-nuernberg.de/lexikon/a/aminosaeuren.html 

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Meinungen
04.11.2022 13:28
Sehr informativ und wichtig
07.05.2022 08:47
Verständlich erklärt !!!!
30.04.2022 14:03
Sehr verständlich erklärt
24.02.2022 22:05
Sehr gut erklärt
02.12.2021 11:49
SEHR GUT
28.09.2021 10:55
GUT
25.07.2021 09:36
Wunderbar erklärt. Man könnte noch den Zusammenhang von mangelnden Aminosäuren und Depression / Angststörung hervorheben.
27.06.2021 06:29
Sehr gut und verständlich erklärt, danke
31.05.2021 22:26
Sehr gut

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