Gehört Avocado zum Obst oder Gemüse? Alle Infos rund um die grüne Frucht
Ob als Dip, Garnitur auf Salaten oder in Bowls – die Avocado zählt zu den köstlichsten Beilagen, die sowohl zum Frühstück, als auch zum Mittagessen oder Abendbrot auf den Tisch kommen können. Dabei ist die Avocado reich an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien. Doch gehört die tiefgrüne Frucht, die im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt direkt auffällt, zum Obst oder Gemüse? Wir haben uns die interessantesten Fakten rund um die Avocado im Internet genauer angesehen und für dich zusammengefasst.
Was ist eine Avocado?
Die Avocado wirkt auf den ersten Blick wie ein Gemüse, zählt aber streng genommen zu den Beeren. Sie wächst an Bäumen, die zu den Lorbeergewächsen gehören. Somit gehört die Frucht zu den Obstsorten. Vor allem in den Regenwäldern Südamerikas fühlt sich die Avocado zu Hause. Sie wächst hervorragend in
- Mexiko
- Kolumbien
- Peru
- Indonesien
- Spanien
- Marokko
und in der Dominikanischen Republik und kommt aus diesen Anbaugebieten in unsere Gefilde. Typisch für die Avocado sind ihre ovale Form, die feste dunkelgrüne Schale und das butterweiche Innenleben, in dem auch ein kugelrunder Kern steckt. Inzwischen gibt es weit über 400 verschiedene Avocadosorten zu kaufen. Das Gewächs selbst gedeiht bei guten Bedingungen sehr schnell und bildet reichlich Früchte, die jedoch eher an älteren Bäumen gedeihen. Eine Avocado wird ungefähr bis zu 20 Zentimeter lang, ehe sie vom Baum fällt. Sie ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht reif, sondern muss noch ein wenig lagern. Das Nachreifen geht jedoch ziemlich schnell, weshalb ein Verkauf im Handel zeitnah vonstattengehen sollte.
Die Avocado erfreut sich dabei auf der ganzen Welt reger Beliebtheit. Die Importzahlen der markant grünen Obstsorte haben sich im vergangenen Jahrzehnt sogar vervierfacht. Nicht nur der Geschmack und ihre Vielseitigkeit kommen bei Genießern gut an. Sie ist auch sehr gesund und kann eine ideale Alternative zu Butter auf Broten bilden.
Je reifer die Avocado, desto besser lässt sich das Fruchtfleisch von der Schale und dem Kern lösen. Eine eher unreife Frucht lässt sich hingegen nur schwer verarbeiten und ist auch bei Weitem nicht so aromatisch.
Wie gesund sind Avocados wirklich?
Die Avocado zählt unlängst zu den beliebtesten Fruchtsorten und wird gern für Dips, Saucen, Salate und sogar Desserts verwendet. Die meisten Avocados verfügen über ein mildes, angenehmes Aroma, das viele Gerichte und Speisen vorteilhaft abrundet. Gleichzeitig enthält die grüne Frucht Unmengen an verschiedenen Nährstoffen. Eine Avocado hat dabei ungefähr so viel gesundes Öl wie eine Olive zu bieten – du kannst somit auch Avocadoöl kaufen und das Öl für kalte Gerichte verwenden. Die Herstellung ist jedoch aufwendig, weshalb das native Pflanzenöl durchaus teurer ist als viele alternative Ölsorten.
Das Fruchtfleisch kann sowohl auf Brot als Ersatz für Margarine herhalten als auch für die begehrte Guacamole. Nutze zudem hauchdünne Avocadoscheiben für Salate sowie Bowls, um diesen Gerichten den letzten Pfiff zu verleihen. Du kannst sogar Avocadomus für kosmetische Anwendungen verwenden.
Die Avocado ist somit herrlich vielseitig und ein wahrer Allrounder. Zerdrücke das Fruchtfleisch dazu am besten mit einer Gabel oder in einem Mixer und genieße es pur. Du kannst das Püree auch als Maske auf das Gesicht geben. Die wertvollen Inhaltstoffe tun sowohl der Verdauung gut und fungieren als Feuchtigkeitsspender auf der Haut. Jede Avocadofrucht enthält dabei kaum Zucker, dafür mehr Kalorien. Das ist ihrem Fettanteil geschuldet, der bei ungefähr 30 Prozent liegt. Hierbei handelt es sich allerdings um ungesättigte Fettsäuren, die dem Körper einen gewissen Mehrwert bieten. Zudem ist in jeder Avocado
- Kalium
- Magnesium
- Kupfer
- Vitamin B2 und B6
- Vitamin E
- Vitamin K
- Kalzium
- Folsäure
und jede Menge Ballaststoffe enthalten. 100 Gramm Avocado kann dabei bereits 30 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin K und Folsäure abdecken. Die enthaltenen Antioxidantien sind darüber hinaus für die Gesundheit unerlässlich. Sie stärken das Immunsystem, regen den Stoffwechsel an, bekämpfen freie Radikale und regulieren sogar den Cholesterinspiegel. Auch das Risiko, an einem hohen Blutdruck zu leiden, lässt sich mit dem Genuss von Avocadodips hervorragend verringern. Die Frucht wirkt sich außerdem positiv auf die Herzgesundheit aus und senkt somit die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden.
Nährstoffe | Je 100 Gramm Avocado |
---|---|
Kalorien |
ca. 230 g
|
Eiweiß |
1,9 g |
Fett |
2 g |
Kohlenhydrate |
6 g |
Ballaststoffe |
6 g |
Vitamin A |
9 µg |
Vitamin C |
13 mg |
Vitamin E |
1,3 mg |
Vitamin B1 |
0,08 mg |
Vitamin B2 |
0,15 mg |
Kalium |
480 mg |
Kalzium |
10 mg |
Avocados sind optimale Folsäurelieferanten. In 100 Gramm sind bereits 20 mg Folsäure enthalten. Daher ist diese Frucht auch ideal für Schwangere geeignet. Darüber hinaus können sich Veganer und Vegetarier vorteilhaft damit Nährstoffen der Avocado versorgen.
Was sollte ich beim Kauf beachten?
Die Avocado liegt in der Regel auf Märkten und im Handel bei den tropischen Früchten. Zwischen Bananen, Ananas und Kokosnüssen fällt sie jedoch direkt auf. Beim Kauf solltest du jedoch ein paar Tipps beachten, damit du die Frucht zu Hause direkt genießen kannst.
Qualität
Die Farbe einer hochwertigen Avocado ist tiefgrün. Eine unreife Avocado ist oftmals in einem hellen Grün gehalten, während eine sehr reife Frucht fast schon schwarz wirkt. Doch nicht nur die Farbe sagt etwas über die Qualität der Ware aus. Nimm die Avocado auch gern in die Hand und fühle ihre Beschaffenheit. Ist die Avocadofrucht noch sehr fest, muss sie noch etwas reifen. Eine überreife Frucht ist dagegen ziemlich weich und sollte sehr schnell verzehrt werden.
Sorte
Im Handel und auf dem Wochenmarkt wirst du auf verschiedene Avocadosorten stoßen. Je nach Geschmack gilt es einige Unterschiede zu beachten. Einige Sorten kommen mit einem fruchtigen Aroma, andere punkten mit nussigem Nuancen. Eher dezent und leicht im Geschmack sind die Sorten Bacon oder Zutano. Möchtest du etwas mehr Pepp in die Guacamole oder in den Dipp bringen, sind die Sorten Gwen, Reed, Hass oder Sharwil empfehlenswert. Sie sind sehr cremig und kräftiger im Geschmack.
Verarbeitung
Damit beim Aufschneiden der Avocado nichts schiefgeht, solltest du die Frucht stets auf ein rutschfestes Brett legen und der Länge nach aufschneiden. Anschließend kannst du die Frucht zerteilen und vom Kern befreien.
Sollte die Frucht noch nicht reif sein, lässt du sie für drei bis fünf Tage an einem sonnigen, warmen Platz liegen. In einer Schüssel mit Äpfeln und Bananen reift die Grünfrucht übrigens noch schneller. Das liegt an dem Ethylen, das die anderen Früchte abgeben und die Avocado beim Reifen unterstützt.
Zubereitung
Die Avocado schmeckt solo, mit verschiedenen Gewürzen sowie Früchten und Gemüse. Da diese Beere herrlich vielseitig ist, kannst du sie somit für verschiedene Mahlzeiten verwenden. Gib jedoch bei der Zubereitung immer einen großzügigen Spritzer Zitrone hinzu. Somit vermeidest du, dass die Avocado zu stark mit Sauerstoff oxidiert, braun anläuft und unansehnlich wird.
Gib die Avocadoscheiben niemals in die Pfanne oder in einen heißen Topf. Die Beere reagiert empfindlich auf Hitze und entwickelt unangenehme Bitterstoffe.
Preise
Avocados können im Preis unterschiedlich teuer sein. Nicht nur die Herkunft, auch die Qualität spielt bei der Preiserstellung eine große Rolle. Demnach kann es sein, dass du die Frucht im Handel für 90 Cent erhältst, auf dem Wochenmarkt in Bio-Qualität jedoch pro Stück bereits 2 bis 3 Euro zahlen musst. Achte am besten immer auf Bio-Zertifikate – somit kannst du sichergehen, dass du ein hochwertiges Produkt kaufst, das frei von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist.
Vorteile Avocado | Nachteile Avocado |
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Kann ich Avocados mit reinem Gewissen kaufen?
Aufgrund des Nährstoffgehaltes ist es ratsam, jeden Tag oder mindestens mehrmals die Woche Avocado zu essen. Doch immer mehr Stimmen werden laut, dass die Avocadofrucht ökologisch betrachtet eher eine Sünde ist. Aber warum ist das so?
Die Avocado wächst schon lange nicht mehr ohne Einwirken von Menschenhand nur im freien Dschungel. Um mit ihr Gewinn zu erwirtschaften, werden Avocados von Bauern im großen Stil auf Plantagen angebaut. Damit die Ernte ertragsreich ist, kommt jedoch viel Wasser ins Spiel. Für einige Aufzuchten sind mehrere Hundert Liter Wasser pro Kilogramm Avocado nötig, damit die Ernte erfolgreich verläuft. Da das Wasser in Südamerika und vielen Teilen Indonesiens knapp ist, bleibt kaum ausreichend Wasser für Mensch und Tier übrig.
Gleichzeitig finden großangelegte Rodungen für den Anbau von Avocadoplantagen statt. Das zerstört nicht nur wertvolle Bäume, sondern auch wichtigen Lebensraum von Tieren. Hinzu kommt natürlich auch der lange Transportweg. Die Avocado stammt in vielen Fällen aus Südamerika und muss bis nach Europa einen ziemlich weiten Weg zurücklegen. Ob per Schiff oder Flugzeug: Der CO2-Ausstoß ist nicht zu verachten, obwohl er für die Herstellung anderer Lebensmittel deutlich höher ausfällt. Es entstehen für 100 Gramm Avocados ungefähr 50 Gramm CO2. Zum Vergleich: Für 100 Gramm Rindfleisch aus Argentinien kommen mehr als 800 Gramm CO2 zusammen. Somit ist klar, dass die Umweltbilanz von Avocados zwar nicht besonders von Vorteil ist, aber im Gegensatz zu anderen Lebensmittel nur einen gewissen Anteil ausmacht.
Noch besser wäre es, wenn Avocado-Fans ihren eigenen Baum im Garten oder in Kübeln auf der Terrasse züchten würden. Allerdings müssen Genießer bis zur Ernte einen langen Atem beweisen: Viele Avocadobäume tragen Früchte meistens erst nach fünf bis zehn Jahren.
Was ist beim Züchten von Avocadopflanzen zu beachten?
Nutze am besten den Kern einer Bio-Avocado. Ritze den Kern an zwei Seiten leicht an und drücke je einen Zahnstocher in die Kernlöcher. Fülle anschließend eine Tasse mit Wasser und hänge den Kern nun in das Wasserglas, wobei die Zahnstocher auf dem Tassenrand aufliegen. Der Avocadokern hängt nun zur Hälfte im Wasser. Stelle die Tasse an einem warmen, hellen Ort und wechsel das Wasser alle paar Tage. Nach fünf bis sechs Wochen sprießen die ersten Keimen. Sind diese zu kräftigen Wurzeln gewachsen, kannst du den Kern in ausreichend Erde eingraben.
Nutze dafür am besten Anzuchterde. Gieße die Avocadopflanze fortan regelmäßig. Achte aber darauf, dass die Erde nicht zu nass wird. Dünger ist zunächst nicht nötig. Nach einem halben Jahr kann es allerdings sinnvoll sein, die Pflanze alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger zu versorgen.
Stelle die Pflanze im Sommer ins Freie an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Liegen die Temperaturen unter 5° Celsius, ist es ratsam, die Pflanze zum Überwintern in Innenräumen aufzubewahren. Ob sich allerdings Früchte in unseren Gefilden bilden, ist ungewiss. Hierfür ist eine komplizierte Bestäubung nötig. Außerdem sind die Sommer in Europa meistens sehr kurz, sodass sich Avocadofrüchte kaum bilden und entwickeln können. Es erfordert somit ein glückliches Händchen und viel Geduld, ehe du Avocados aus selbstgezogenen Pflanzen ernten kannst.
Die Schale der Avocado einiger Sorten ist durchaus zum Verzehr geeignet. Das trifft jedoch nicht auf jede Avocado-Art zu. Wähle am besten eine Frucht, deren Schale weich und dünn ist. Wenn du jedoch unsicher bist, solltest du auf den Verzehr verzichten.
Eine halbe Avocado reicht pro Tag bereits aus, um sich optimal mit einige wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen.
Eine reife, tiefgrüne Avocadofrucht schmeckt angenehm mild und ist für viele Gerichte geeignet. Eine unreife Avocado lässt sich hingegen nur schlecht verarbeiten, weil ihr Fruchtfleisch noch sehr hart ist. Sie schmeckt zudem bitter und ist ungenießbar.
Wenn eine Avocadofrucht noch nicht reif ist, solltest du sie an einem sonnigen Platz lagern, um den Reifeprozess zu unterstützen. Möchtest du die Avocado haltbarer machen, kannst du sie in den Kühlschrank legen oder sogar einfrieren.
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