Taurin: Was kann das Antioxidans wirklich?

Taurin gehört streng genommen nicht zu den Aminosäuren. Dennoch kann es als Abbauprodukt entstehen, wenn die Aminosäuren Cystein sowie Methionin aufkommen. Dabei ist Taurin ein wertvoller Wirkstoff für unseren Körper. Die meisten Menschen kennen den Begriff lediglich im Zusammenhang mit Energydrinks. Doch Taurin kann wesentlich mehr, als nur seiner belebenden Bestimmung nachzukommen. Es erfüllt einige wichtige Funktionen im Körper, denen wir uns mal genauer widmen.

Was genau ist eigentlich Taurin?

Taurin gehört zur Familie der Aminoethansulfonsäuren. Zwar wird dem Wirkstoff eine leicht aufputschende Wirkung nachgesagt, dennoch kann es im menschlichen Organismus viele andere Funktionen erfüllen. Der Stoff, der auch in den eher umstrittenen Energydrinks enthalten ist, befindet sich auf natürliche Weise in unserem Gehirn, im Herzen, in unseren Muskeln sowie in den weißen Blutkörperchen.

Zwar wird Taurin nicht als lebenswichtiger Wirkstoff angesehen, ist aber für verschiedene Bereiche unseres Körpers durchaus zuträglich. Taurin gilt als Fänger von freien Radikalen, ist für optimales Wachstum verschiedener Muskeln verantwortlich und wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Nervensystems aus.

Ebenso kann es zur Behandlung von Niereninsuffizienz oder Lungenentzündungen vorteilhaft sein. Taurin ist also ein multifunktionaler Stoff, der in unserem Körper verschiedene Aufgaben erfüllt und insgesamt gewinnbringend zu betrachten ist.

Der Bedarf des Menschen an Taurin kann unterschiedlich ausfallen. Allgemein ist bekannt, dass dein Körper zu ungefähr 0,1 Prozent aus Taurin besteht. Als Aminosulfonsäure kann es sich mit Peptidbindungen verknüpfen und eine Aminosäure bilden, die wiederum als Peptide oder Proteine bezeichnet werden. Eine Peptidbindung ist jedoch nur dann möglich, wenn sich Aminogruppen mit Carboxyptruppen verbinden. Da allerdings Taurin keiner Carobxygruppe zugehörig ist, kann es nicht selbständig Proteine bilden. Dafür ist es in der Lage, eine große Reihe wichtiger Aufgabenfelder in deinem Körper zu erfüllen.

Das war jetzt ganz schön viel Input. Damit du die Vorzüge von Taurin näher kennenlernen kannst, haben wir uns im Internet verschiedene Infos angesehen und die Highlights für dich in unserem Ratgeber kurz und bündig zusammengetragen.

Hinweis

In Kombination mit Koffein lässt sich die Wirkung von Taurin nochmals verstärken. Deshalb gelten Energydrinks allgemein als vitalisierend und belebend.

Was leistet Taurin in meinem Körper?

Auch wenn Taurin als weniger besonders erscheint und für unser Überleben nicht zwingend essenziell ist, ist es für zahlreiche Aktivitäten im Körper maßgeblich. Es ist daher nur von Vorteil, wenn du dich regelmäßig mit Taurin versorgst. Denn der Wirkstoff kann mitunter

  • das Herz stärken
  • das Risiko an Arteriosklerose zu erkranken senken
  • für einen soliden Energiestoffwechsel sorgen
  • die Ausdauer bei sportlichen Aktivitäten fördern
  • die Muskulatur schützen
  • Entzündungswerte schneller kompensieren
  • das Gehirn und seine Funktionen bewahren
  • kognitive Beschwerden lindern
  • die Netzhaut der Augen schützen
  • den Zellschutz aktivieren und antioxidative Eigenschaften fördern
  • vor Gallensteinen bewahren
  • beschädigtes Gewebe schneller heilen
  • den Stoffwechsel ankurbeln

und einiges mehr. Das ist tatsächliche eine große Bandbreite an Vorzügen, die Taurin bieten kann, obwohl es streng genommen keine Aminosäure darstellt. Um deinen Körper zu schützen und zu pflegen, ist es daher empfehlenswert, täglich ausreichend von dem Wirkstoff aufzunehmen.

In welchen Lebensmitteln ist Taurin enthalten?

Taurin finden wir vor allem in tierischen Lebensmitteln wieder. Die bekanntesten Taurinquellen sind Schweine- sowie Rindfleisch, Geflügel, Fisch, Krabben- und Muschelfleisch sowie Leber und Lammfleisch. Wenn du regelmäßig Fleisch konsumierst, wird ein Taurinmangel kein Problem für dich sein. Anders sieht es hingegen mit Säuglingen und Veganer aus. Auch Menschen, die mit einer eingeschränkten Cystein- sowie Methioninverfügbarkeit leben, können einen Mangel erleiden.

Bei Neugeborenen kann ein Mangel schlichtweg deshalb herrühren, da Säuglinge noch kein Taurin bilden können. Sie sind auf die Muttermilch angewiesen, in der Taurin jedoch enthalten ist.

Tipp

Keine Sorge für Mütter, die nicht stillen können oder wollen – auch in Milchersatzprodukten ist ausreichend Taurin beigefügt.

Bei Veganern sieht es hingegen anders aus. Hier könnte es sehr einfach zu einem Taurinmangel kommen, da Taurin nur in tierischen Produkten enthalten ist. Da unser Organismus allerdings in der Lage ist, Taurin in relativ kleinen Mengen selbst zu produzieren, kommt es eher selten zu einem Mangel. Wer sich jedoch unsicher ist und optimal versorgen möchte, sollte in jedem Fall zu einem Supplement greifen.

Zudem können Personen, die unter Arteriosklerose, Epilepsie, gestörter Fettverdauung, Lebererkrankungen, zu hohem Blutdruck oder einer Neigung zu Gefäß- sowie Herzerkrankungen leiden, einen erhöhten Bedarf an Taurin aufweisen. In diesem Rahmen ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt wichtig, um einen Mangel auszuschließen.

Tauringehalt an Lebensmitteln Taurinmenge in Milligramm pro 100 Gramm
Austern 70
Fisch wie Dorsch 30
Geflügelfleisch 35
Lammfilet 47
Frische Muscheln 240
Rinderfilet 36
Schweinefilet 50
Vollmilch 6

Gibt es Medikamente, die Taurin enthalten?

Im medizinischen Bereich gibt es kaum Produkte, die Taurin enthalten. In der Regel sind es Nahrungsergänzungsmittel, die mit Taurin versehen sind und die bei Bedarf oder einem Mangel Abhilfe schaffen können. Zudem gibt es vereinzelt Präparate oder Lebensmittel, die eine gewisse Menge an Taurin enthalten. Es unterstütze dabei

  • den Haarwuchs und ist mitunter in Shampoos oder anderen Haarpflegemitteln enthalten
  • die Regulierung des Blutdrucks oder des Cholesterinspiegels
  • Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen
  • Energiegewinnung (Energydrinks in Kombination mit Koffein)
  • die Therapiemaßnahme bei geschränkter Leberfunktion
  • die vorteilhaftere Ausscheidung verschiedener Schwermetalle

und weitere Behandlungsmaßnahmen. Um jedoch eine positiven Effekt erzielen zu können, ist es nötig, Taurin regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zu konsumieren oder anzuwenden. Dazu stehen im Handel verschiedene Supplements zur Verfügung, die ausreichend Taurin aufweisen.

Wie sieht die Dosierungsempfehlung aus?

Wenn du Taurin als Nahrungsmittelergänzung zu dir nehmen möchtest, solltest du am Tag zwischen 500 mg und 2.000 mg konsumieren. Die genauen Empfehlungen findest du auf der Produktverpackung oder auf dem beigefügten Beipackzettel.

Es gibt auch Personengruppen, die einen höheren Bedarf an Taurin haben. Hier gilt die Maßgabe, einen Gramm pro Kilogramm am Tag aufzunehmen. Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn es erforderlich ist und eine ärztliche Anordnung vorliegt.

Hinweis

Es ist sehr schwierig, Taurin überzudosieren. Daher musst du dir in diesem Zusammenhang keine Sorgen machen.

In der Regel wirkt Taurin sehr schnell nach der Einnahme. Innerhalb von zwei Stunden lässt sich bei einer Einnahme von 1,66 Gramm Taurin eine Erhöhung des Taurinwerts im Blut um das 15fache ausmachen. Nach vier Stunden ist der Taurinspiegel oftmals immer noch um das siebenfache erhöht, als vor dem Verzehr.

Geht Taurin beim Kochen von Lebensmitteln verloren?

Tatsächlich kann Taurin beim Kochen oder Erhitzen von Lebensmitteln verlorengehen. Allerdings bleibt häufig noch eine solide Restmenge über, von der du durchaus profitieren kannst. Bei einer Studie aus dem Jahr 2009 ist der Taurinverlust vor allem bei stark verarbeiteten Lebensmitteln ermittelt worden. In diesem Zusammenhang sind spezielle Meeresfrüchte genau analysiert worden. Shrimps, die z.B. in Lake erhältlich sind, wiesen nur noch einen sehr geringen Tauringehalt auf. Auch bei Räucherlachs kann es zu einem Wertverlust von ungefähr 60 Prozent kommen.

Daher ist es sinnvoll, auf möglichst unbehandelte Lebensmittel zurückzugreifen und eine sehr schonende Garung vorzunehmen, um ausreichend Taurin aufnehmen zu können.

Tipp

Nicht nur der Konsum von tierischen Nahrungsmitteln oder Supplements ist wichtig. Achte auch auf deinen Vitamin-B12-Spiegel. Ist dieser nämlich zu niedrig, kann sich Taurin nicht ausreichend in deinem Körper bilden. Deshalb ist es bei Bedarf maßgeblich, Nahrungsergänzung in Anspruch zu nehmen, die B-12 enthält.

Vitamin B6 gilt hingegen förderlich für die Bildung von Taurin. Daher ist es nötig, täglich eine ausgewogene und gesunde Ernährung anzustreben, um sich mit allen nötigen und essenziellen Vitaminen sowie Nährstoffen zu versorgen.

Sollte ich jeden Tag einen Energydrink trinken, um ausreichend Taurin aufzunehmen?

Vor allem in Energydrinks ist uns der Wirkstoff Taurin bekannt. Dort kommt er vor allem zum Einsatz, um eine belebende und regelrecht aufputschende Wirkung zu erzielen. Damit das gelingt, kommt Taurin mit Koffein ins Spiel. Die Höchstgrenze an Koffein ist in Energydrinks mit 320 mg pro Liter streng geregelt. Das macht ungefähr 0,03 Prozent aus, was viele Hersteller auch direkt in Anspruch nehmen.

Um den Effekt zu erhöhen, kommt Taurin in einem speziellen Verhältnis hinzu. Taurin allein könnte nämlich kaum die stimulierende Wirkung erzeugen. Ganz im Gegenteil: In besonders hohen Dosen wirkt Taurin sogar eher beruhigend.

Allerdings ist es maßgeblich, in Energydrinks nur 400 mg pro 100 ml Flüssigkeit zu involvieren, um positive Effekte mit Koffein zu erzielen. Doch was macht Energydrinks nun zu ungesunden Getränken?

Ganz einfach: Neben dem Aspekt, dass in diesen Modegetränken viel zu viel Zucker steckt, beträgt das Koffeinaufkommen pro Liter häufig mehr als 150 mg pro Dose. In diesem Fall müssen Hersteller inzwischen laut Lebensmittelinformationsverordnung Hinweise mit „Erhöhter Koffeingehalt“ auf den Getränken hinterlassen.

Wichtig:

Für Kinder und Schwangere ist der Konsum von Energydrinks nicht empfohlen und somit auf keinen Fall ratsam.

Hintergrund: In einer Dose Energydrink steckt mehr Koffein als in einer Tasse Kaffee. Koffein genießt zwar einen harmlosen Ruf, kann aber in erhöhten Dosen Schwierigkeiten mit sich bringen. Vor allem dann, wenn du mehr als nur eine Dose Energydrink pro Tag zu dir nimmst. In Kombination mit Alkohol oder körperlicher Anstrengung kann es zu Schädigungen des Herz-Kreislaufsystem kommen. Ebenso sind bei Untersuchungen

  • Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Nervosität
  • Schlaflosigkeit
  • Übelkeit nebst Erbrechen
  • Herzrasen
  • Bluthochdruck
  • Wahrnehmungsstörungen

bis hin zu Kreislaufkollaps vermerkt worden. Die Kombination aus Taurin und Koffein kann in hohen Dosen also durchaus schädlich für deinen Körper sein. Es ist nicht empfehlenswert, Energydrinks regelmäßig und vermehrt zu konsumieren. Wenn du deinen Taurinspiegel hochhalten möchtest, solltest du dich gesund ernähren und auf Supplements zurückgreifen.

Hinweis

Ein zu hohes Aufkommen von Taurin kann das Gehirn von Heranwachsenden durchaus schaden. Daher sollten Energydrinks nicht von Kindern oder Jugendlichen konsumiert werden. Auf Dauer kann die Kombination von Taurin mit Koffein das Gehirn sogar nachhaltig negativ beeinflussen.

Fazit zu Taurin

Wir alle verfügen über einen gewissen Grundstoff von Taurin in unserem Körper. Da wir durch die Nahrung zudem Taurin aufnehmen können, ist es nicht nötig, diesen Wirkstoff über Nahrungsergänzungsmittel unserem Körper zuzuführen. Bei Personen, die jedoch einen erhöhten Bedarf haben oder an speziellen chronischen Krankheiten leiden, sind Supplements sinnvoll und empfehlenswert.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Konsum von Energydrinks nicht mit dem Wirkstoff gleichzustellen ist, der sich in diversen tierischen Lebensmitteln befindet. Es ist wesentlich gesünder, Nahrung schonend zu zubereiten oder auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen, um dem Körper Taurin zuzuführen und von seinen positiven Vorzügen zu profitieren.

Es gibt Personengruppen, die empfindlich auf Taurin reagieren. Diese sollte auf keinen Fall Energydrinks konsumieren oder zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Taurinaufkommen zurückgreifen. Auch Menschen, die an Nierenbeschwerden leiden, ist von einer zusätzlichen Einnahme von Taurin abzuraten.

Es sind zwar keine Nebenwirkungen bei Einnahme des Wirkstoffs bekannt, dennoch sollten Kinder eher wenig bis gar kein Taurin zu sich nehmen. Schläfrigkeit und Motivationsverlust könnten die Folge sein.

Taurin lässt sich nicht so einfach überdosieren. Es kann also auch bei einer Einnahme von mehr als 1.500 mg pro Tag eher selten zu Nebenwirkungen kommen. Solltest du dich jedoch unwohl fühlen, ist es empfehlenswert, ärztlichen Rat einzuholen.

Wenn du dich gesund und ausgewogen ernährst, kann es kaum zu einem Taurinmangel kommen. Um dich vorsorglich zu versorgen, kannst du jedoch zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.

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Meinungen
18.06.2023 22:15
Super

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