Ernährung und Sport bei Rheumatoide Arthritis

Hier erfahren sie mehr über Rheumatoid Arthritis welche Ursachen es dafür geben kann, wie es entsteht und auf was sie bei der Ernährung und Sport bei Rheuma achten sollen.

Ernährung und Sport bei Rheumatoide Arthritis
Ernährung und Sport bei Rheumatoide Arthritis © Adobe Stock von hriana

Entstehung und Verlauf Rheumatoid Arthritis

Für die genaue Einordnung einer Diagnose ist der Nachweis von Antikörpern (Rheumafaktoren) und genetischen Markern im Blut ein wichtiger Faktor.

Vielen Krankheiten des rheumatischen Formenkreises ist gemein, dass es zu einer Störung des Immunsystems kommt, woraufhin der Körper eigene Strukturen wie die Gelenkinnenhaut (bei der rheumatoiden Arthritis) angreift. 80 % unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Falls eine genetische Veranlagung ist vorhanden, durch äußere Einflüsse verändert der Darm seine Flora.

Ursachen sind:

  • Regelmäßige Einnahme von Antibiotika, Cortison, Aspirin, Pille, usw.

  • Übermäßiger Alkoholkonsum/ Drogen und/oder Tabakkonsum

  • Pilze (z.B Candida Albicans) oder Viren

  • Schlechte Ernährung: Zu viel Fett, Zucker, Hefe und Weizenprodukte, Milch und Fleisch, stark verarbeitete Produkte

  • Dauerhaft hohes Stresslevel

Infolge der chronischen Entzündungen leiden die betroffenen Strukturen unter Schmerzen, Schwellungen oder Ergüssen der Gelenke sowie als Spätfolgen unter Gelenkzerstörung, Fehlstellungen und Funktionsverlust.

Rheuma ist keineswegs nur eine Erkrankung älterer Menschen. Auch junge Erwachsene und selbst Kinder sind von rheumatischen Erkrankungen betroffen.

Für rheumatische Erkrankungen sind fast ausschließlich medikamentöse Therapien wirksam. Änderungen der Lebensweise und insbesondere der Ernährung haben allenfalls unterstützende Wirkung. Operative Eingriffe und rekonstruktive Chirurgie mit Gelenkersatz beseitigen in der Regel keine Krankheitsursache, sondern lindern allenfalls deren Folgen.

Durch eine entsprechende Ernährung, kann die Erkrankung zwar nicht geheilt, aber deutlich gelindert werden. 

Wie entzündliches Rheuma entsteht

Im Zuge einer rheumatoiden Arthritis werden übermäßig Botenstoffe ausgesendet, die Entzündungsreaktionen im betroffenen Gelenk verursachen und dieses zerstören können. Die Botenstoffe entstehen aus der Fettsäure Arachidonsäure (AA), die durch die Nahrung zugeführt wird.

Arachidonsäure verursacht Entzündungen

Arachidonsäure und deren Vorstufen, die sogenannten Omega-6-Fettsäuren, werden ausschließlich mit der Nahrung zugeführt. Enthält die Nahrung viel Arachidonsäure und andere Omega-6-Fettsäuren, werden mehr Entzündungsstoffe gebildet. Arachidonsäure ist reichlich, besonders in fetten Fleisch- und Wurstwaren. Aber der Körper benötigt Omega-6-Fettsäuren für die Aufrechterhaltung von Zellen und Nerven, sie sind wesentlicher Bestandteil der Zellmembranen. Also alles ist die Frage der Menge!

Pro Tag empfehlen Ernährungsgesellschaften eine maximale Zufuhr von 50 mg Arachidonsäure. Diese ist besonders reichlich in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Schweineschmalz
  • Schweinsleber
  • Eigelb
  • Huhn
  • Schinken
  • Wurst

Je weniger Arachidonsäure durch die Kost zugeführt wird, desto weniger häufig kommt es zu Entzündungen. Ein verringerter Zufuhr von fettes Fleisch, Wurst und andere tierische Fettlieferanten können die Werte positiv beeinflussen. Gemüse, Obst und Nüsse hingegen enthalten keine, Milchprodukte nur wenig Arachidonsäure.

Die Rolle der Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind wichtige entzündungshemmende Nahrungsbestandteile. Sie verhindern die Bildung von Arachidonsäure und verdrängen  die überschüssige Arachidonsäure aus den Membranen.

Besonders langkettige Omega-3-Fettsäuren, die in Fischölen (z.B. in frischen Meeresfischen wie Makrelen, Lachs, Thunfisch, Hering, Sardinen) enthalten sind, haben positive Wirkungen.

Omega-3-Fettsäurengehalt in Lebensmitteln findet man z.B. in:

  • Hering
  • Makrele
  • Lachs
  • Regenbogenforelle
  • Seelachs (Dorsch)
  • Leinöl
  • Rapsöl

Zusammenfassend könnte man folgende Tipps für eine entzündungshemmende Ernährung befolgen:

  • Nicht einseitig essen!
  • Auf fetthaltige tierische Lebensmittel verzichten, oder die Menge reduzieren!
  • Fisch oder Meeresfrüchte essen!
  • Omega-3 in Kapselform zuführen, falls nötig ist!
  • Kaltgepresste Pflanzenöle bevorzugen!
  • Mehr Obst und Gemüse wegen den Antioxidantien zuführen!
  • Fettarme Milch und Milchprodukte wählen!

Physikalische Therapien

Während des akuten Krankheitsschubes hat die lokale Anwendung von Kälte (Kryotherapie) an den betroffenen Gelenken häufig positive Auswirkung auf den Entzündungsprozess und die damit verbundenen Beschwerden.

Vielversprechende Ergebnisse werden durch die Anwendung der Kryotherapie als Ganzkörperkryotherapie in Kryokammern bei bis zu minus 160 °C erzielt. Nach mehrmaliger Anwendung kommt es zur Linderung der Schmerzen, die einige Stunden bis einige Wochen andauert. Die Behandlung wirkt nicht nur symptomatisch, sondern beschleunigt durch bessere Durchblutung und Veränderung des Hormonspiegels auch die Heilungsprozesse in den geschädigten Gelenken und Geweben.

Zudem sind die Physiotherapie und die Ergotherapie unverzichtbare Säulen der Therapie, die die Beweglichkeit und damit die Selbstständigkeit der Patienten erhalten sollen.

Regelmäßige Bewegung sorgt für einen besseren Stoffwechsel, der Knorpel wird besser mit Nährstoffen versorgt. Instabile, schmerzhafte Gelenke profitieren von einer gestärkten Muskulatur, da sie Belastung und Druck auf die Gelenke reduziert und so den erkrankten Bereich schützt. Regelmäßige, moderate körperliche Aktivität stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Regelmäßige Bewegung verbessert die Sauerstoffaufnahme, was zu einer Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems führt. Sportliche Aktivitäten helfen beim Abbau von Übergewicht und entlasten damit die Gelenke.

Gelenkschonende Aktivitäten, die man bei Rheuma auch problemlos ausüben kann, sind z.B.:

  • Schwimmen
  • Wassergymnastik
  • Nordic Walking
  • Radfahren
  • Ergometertraining
  • Langlaufen
  • Wandern
  • Gymnastik
  • Ausgedehnte Spaziergänge
  • Yoga
  • Pilates
  • Krafttraining

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