Frisch auf den Müll - nein danke!
Lebensmittel im Müll © Brigitte Bonaposta - Fotolia.com
Vieles landet frisch auf dem Müll
Brot, Salat, Obst und Gemüse landen täglich auf dem Müll, trotzdem diese oft noch immer frisch und genießbar sind. Auch vermeintlich abgelaufene Produkte werden meist weggeworfen. Und das alles, obwohl auf unserem blauen Planeten viele Menschen immer noch an Hunger leiden.Müll und Hungersnot
Das viele ungenießbare und verdorbene Lebensmittel in den Müll geworfen werden ist traurig genug. Viel schlimmer ist aber, dass viele Tonnen Lebensmittel täglich am Müll landen, obwohl diese noch frisch sind. Ein Umstand, der nur darauf zurückzuführen ist, dass wir in einer vom Überfluß geprägten Gesellschaft leben. Fünf Minuten vor Ladenschluß möchten viele Konsumenten immer noch das frischeste Gebäck serviert bekommen, während dessen auf der anderen Erdenhälfte Kinder an Hunger sterben. Einige Zahlen sollen dieses Ungemach verdeutlichen:Schockierende Zahlen
Der aid infodienst hat einige schockierende Zahlen zum Thema Lebensmittel-Wegwerfgesellschaft zusammengefasst:- In Deutschland werden Lebensmittel im Wert von 400 Euro pro Person und Jahr weggeworfen.
- In Wien wird jeden Tag soviel Brot weggeworfen, dass ausreichen würde, ganz Graz damit zu versorgen.
- Zehn Prozent der verpackten Lebensmittel landen ungeöffnet im Müll.
Frisch muß es sein!
Für eine gesunde Ernährung sind frische Lebensmittel das Um und Auf. Frische Lebensmittel schmecken jedenfalls besser und sind gesünder. Dennoch ist in Anbetracht der angeführten schockierenden Zahlen ein Umdenken erforderlich. Das beginnt beim Einkaufsverhalten des Konsumenten und endet damit, sich mehr Zeit für eine ausgewogene Vorratshaltung aufzuwenden. Denn vieles müsste nicht im Müll landen, wenn gezielter eingekauft wird und daheim immer darauf geachtet wird, dass Lebensmittel rechtzweitig vor dem Ablaufdatum verbraucht werden.Abgelaufen bedeutet nicht immer ungenießbar
Ein "abgelaufenes" Produkt muß nicht immer ungenießbar sein. Der aid informiert zum Ablaufdatum wie folgt: "Der Hersteller muss bis zu diesem Zeitpunkt die "charakteristischen Eigenschaften" (z. B. Geschmack, Farbe, Geruch) des Produkts garantieren. Viele Lebensmittel sind länger haltbar als angegeben. Insgesamt hat sowohl im Handel wie auch im Haushalt die Bereitschaft zugenommen, lieber auf Nummer sicher zu gehen, um jedes Risiko auszuschließen."Beim Einkauf an den Müll denken
"Zu klein, zu groß, zu spät angeliefert, falsche Farbe … Gründe gibt es genug. Im Handel wird ein erheblicher Teil der Lebensmittel wegen Verderb aussortiert und in den Haushalten geht die Verschwendung weiter. " so der aid infodienst. Muß dass sein? An diesem Wegwerf-Dillemma sind nicht nur die großen Handelsunternehmen schuld, die Ihre Lagerkosten minimieren müssen. Auch die Konsumenten sollten beim Einkauf daran denken, ob es wirklich notwendig ist, fünf Minuten vor Ladenschluß noch volle Brot- und Gemüseregale zu erwarten.Gewissensbisse
Wem auch immer nun nach diesen schockierenden Tatsachen Gewissenbisse quälen, der sollte möglichst umgehend sein Konsumverhalten überdenken. Auch wenn Lebensmittel heutzutage immer und überall verfügbar sind, sollten wir unser Einkaufs- und Essverhalten zum Wohle der globalen Gesellschaft mehr oder weniger überdenken, denn wo heute noch genug ist, könnte morgen schon zu wenig sein! Infoquelle: aid infodienstWeitere interessante Artikel