Grünkern
Grünkern ist ein Dinkelkorn, dessen Entstehung eigentlich auf einem Zufall beruht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ruinierte ein besonders regenreicher Sommer den Landwirten im Odenwald fast die Ernte. Um wenigstens einen kleinen Restnutzen zu wahren, wurde der Dinkel, der durch die viele Nässe einfach nicht reifen wollte, grün eingefahren. Anschließend wurden diese grünen Körner einem Trocken- und Dörrvorgang unterzogen. Die Zerreibung brachte letztendlich ein Mehl hervor, das zwar nicht zum Backen geeignet war, jedoch zur Zubereitung von Suppen und Breien (ähnlich dem heutigen Müsli) verwendet wurde.
Der feine Getreidegeschmack sprach für sich und überzeugte Landwirte und Konsumenten. Grünkern ist also nichts anderes, als ein unreif geerntetes Korn, das mehreren Arbeitsgängen unterzogen wird. Es wird getrocknet, geröstet, enthülst und abschließend zu Dinkelmehl, Grieß oder Schrot vermahlen. Grünkern hat mittlerweile viele Liebhaber gefunden. Entsprechend abwechslungsreich ist die Rezeptauswahl. Gerne werden Salate, Suppen, Gemüsebratlinge, vegetarische Currys und Müsli mit Grünkern zubereitet.
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