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Alternative Namen:
- Gelber Ingwer, da es sich um ein Ingwergewächs in gelber Farbe handelt
- Safranwurzel, da Kurkuma oft als Ersatz für Safran verwendet wird
- Gelbwurzel, wegen der gelben Farbe
Viele Menschen halten Kurkuma lediglich für ein Gewürz, das dem Curry seine Farbe und den typischen Geschmack verleiht. Andere betrachten das Pulver als billigen Ersatz für Safran. Die Erkenntnis, dass Kurkuma auch eine bedeutende Heilpflanze ist, setzt sich in Europa und den USA erst in jüngerer Zeit durch.
Botanischer Steckbrief
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Wuchs und die elliptische Blattform der Laubblätter erinnern an die bekannte Zimmerpflanze Einblatt (Spathiphyllum). Die zylindrischen Blüten ähneln entfernt an die Blüte der Ananas.
Die Pflanze bildet zahlreiche unterirdische, waagerecht wachsende Sprossachsen (Rhizome), die oft auch fälschlicherweise als Wurzelausläufer bezeichnet werden, die in Knollen enden. Rhizome und Knollen enthalten die Bestandteile, die Kurkuma als Gewürz und Heilmittel interessant machen.
Anbau, Ernte und Verarbeitung
Die Pflanzen werden weltweit in den Tropen und Subtropen überwiegend in Asien und der Karibik angebaut. Zunächst bringen die Bauern kleine Stücke der Rhizome aus. Aus diesen entwickeln sich rasch neue Pflanzen, deren oberirdische Teile nach 8 bis 10 Monate absterben.
Nun beginnt die Ernte. Die Bauern graben die Wurzeln aus, waschen und zerteilen diese. Anschießend überbrühen oder kochen sie die Rhizome, um sie in der Sonne zu trocknen. Im letzten Arbeitsschritt entfernen Sie die äußeren Hüllen und zermahlen den Rest zu einem feinen gelben Pulver.
Verwendung
In der thailändischen Küche wird gerne auch die frische Knolle verwendet und zu Currypaste verarbeitet. Einige Sorten eignen sich auch als Gemüse. Das getrocknete Pulver dient weltweit als Gewürz, als Farbstoff und als Heilmittel.
Bestandteile der Knollen
Der Stärkeanteil 30 bis 40 % ist lediglich in den Anbaugebieten von Interesse, er dient dort als übliches Nahrungsmittel. Die getrockneten Knollen enthalten etwa 5 % ätherische Öle. Dieses setzen sich zu 60 % aus Sesquiterpenen das wiederum bis zu 55 % Turmeron und ar-Turmeron enthält, sowie bis zu 25 % Atlanton und Zingiberen. Ferner sind Monoterpene wie Cymen, 1,8-Cineol, Phellandren, Sabinen und Borneol enthalten. Diese Substanzen sind für den Geschmack verantwortlich und daher interessant, wenn es um die Verwendung von Kurkuma als Gewürz geht.
Der Anteil des Farbstoffs Curcumin beträgt 3 bis 6 %. Er bewirkt die gelbe Färbung und ist von wesentlicher Bedeutung für die Heilwirkung des Kurkumapulvers.
Kurkuma als Arzneimittel
Dem Farbstoff Curcumin werden eine Reihe von Eigenschaften zu geschrieben, die überwiegend nicht wissenschaftlich belegt sind. Fakt ist, dass Nebenwirkungen nahezu ausgeschlossen sind, denn Indien und Thailand konsumieren die Menschen seit Jahrhunderten große Mengen Kurkuma. Es gibt keine spezifischen Krankheitszeichen, die auf den Genuss des Gewürzes hindeuten. Auf der anderen Seite sind keine signifikanten Belege für eine positive Wirkung vorhanden. Dies liegt allerdings daran, dass die Ursache vieler Krankheiten auf der Lebensweise und dem Umfeld beruhen. Diabetes tritt beispielsweise verehrt bei übergewichtigen Menschen auf. Wenn schlanke Menschen, die viel Kurkuma zu sich nehmen, selten diese Krankheit bekommen, beruht dies auf beiden Fakten. Das Ausbleiben der Krankheit lässt sich selten einem der Umstände zuschreiben.
Diese Wirkungen werden Kurkumapulver zugeschrieben:
- Schutz vor Krebserkrankungen
- Verhindert Alzheimer-Krankheit
- Schmerzlinderung
- Hemmt Entzündungen
- Lindert Reizdarm-Symptome
- Verhindert und bessert rheumatische Arthritis
- Lindert Mukoviszidose (zystische Fibrose)
- Verbessert die Gallen- und Leberfunktion
- Senkt den Cholesterinspiegel
- Senkt den Blutzucker
- Schützt die Herzkranzgefäße
- Verhindert den Knochenabbau
- Regt den Stoffwechsel an
Nachweis der Wirksamkeit
Viele Wissenschaftler befassen sich in Studien mit der Wirkung von Kurkuma. Professor Jan Frank vom Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft an der Universität Hohenheim ist einer der Forscher. Auch an den Universitäten Frankfurt, Kiel und Jena befasst man sich mit dem Thema.
Eine positive Wirkung auf das Verdauungssystem ist bekannt und kann als erwiesen betrachtet werden. Dies bestätigt auch eine Jahrhunderte alte Erfahrung der traditionellen Ayurveda-Medizin.
Nachgewiesen ist ferner, dass Kurkuma die Ablagerung von Eiweißkomplexen im Gehirn verhindert. Dies deutet darauf hin, dass der Farbstoff tatsächlich Alzheimer verhindern kann. Eine Wirkung auf Krebszellen ist ebenfalls erwiesen, ebenso auf Mukoviszidose, Arthrose im Knie und bei Osteoporose.
Die meisten Studien fanden im Labor mit genmanipulierten Mäusen statt oder an Zellkulturen. Inwiefern sich die Ergebnisse auf Menschen übertragen lassen, ist nicht belegt. Auch fehlen sogenannte Doppel-Blind-Studien, um einen Placeboeffekt auszuschließen.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass Kurkuma tatsächlich eine entzündungshemmende Wirkung hat und die zugeschriebene Wirkung zumindest zum Teil vorhanden ist.
Wissenschaftliche Werke und Verzeichnisse
Im Arzneipflanzenlexikon des Privat-Dozenten Dr. Thomas Schöpke Institut für Pharmazie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wird der Curcumawurzelstock (Curcumae longae rhizoma) erwähnt.
Der Autor bezieht sich auf den Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC 2003). Er schreibt Kurkuma eine galletreibende (choleretische) Wirkung zu sowie das Senken der Lipidperoxid-Konzentration, des Cholesterolspiegels und von Apolipoprotein B im Blut. Ferner hat die Substanz antiatherogene Eigenschaften (wirkt also einer Atherosklerose entgegen). Auch werden pharmakologische Untersuchungen erwähnt, die eine antioxidative, radikalfangende, entzündungshemmende sowie antimikrobielle und tumorhemmende Wirkung nahelegen.
Auch Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Facharzt für Dermatologie, von April 1985 bis März 2014
Klinikdirektor der Universitätshautklinik in Bochum erwähnt Kurkuma in seiner Enzyklopädie und schreibt der Droge die bereits erwähnen Wirkungen zu.
Erwähnenswert ist, dass weder unerwünschte Wirkungen bekannt sind noch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Lediglich bei einem Verschluss der Gallenwege durch Gallensteine ist der Einsatz von Kurkuma nicht möglich, da dieses die Produktion von Gallensaft anregt.
Was sonst noch interessant ist
Patente auf Kurkuma als Arzneimittel sind nicht möglich, da es mehrere Tausend Jahre alte Texte gibt, die über die Behandlung von Wunden und Ausschlägen mit der Substanz berichten. Bereits im Jahr 1953 erschien ein Artikel im Journal of the Indian Medical Association, welcher sich mit einem alten Sanskrit-Text befasste. Folglich löschte das United States Patent and Trademark Office nach einer Klage des Indian Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) alle bereits erteilten Patente auf Kurkuma. Anlass für die Klage war ein Patent aus dem Jahr 1995, da den Forschern Suman K. Das und Hari Har P. Cohly (medizinische Fakultät der University of Mississippi) erteilt wurde.
Die Tatsache, dass Arzneimittel aus Basis von Kurkuma nicht patenfähig sind, bedeutet, dass kaum eine komplexe Forschung der Substanz erfolgt. Forschen kostet Geld und Geldgeber erwarten, dass sie die Ergebnisse gewinnbringend vermarkten können. Dies ist ohne Patente nicht möglich. Aus diesem Grund ist auch für die Zukunft nicht zu erwarten, dass ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit erbracht wird, da besonders diese Studien sowie die Zulassung als Arzneimittel sehr teuer sind. Dies bedeutet nicht, dass Kurkuma keine Wirkung hat, es lohnt sich schlicht und einfach finanziell nicht, diese zu belegen.
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